Richtig lüften und heizen
Tipps für ein gesundes Raumklima mit richtigem Lüften und Heizen von Franke Fliesen-Projekt aus Glauchau
Um sich in den eigenen vier Wänden wohlzufühlen, ist auf eine gesunde Raumluft zu achten. Hierbei spielt neben Temperatur und Luftfeuchtigkeit unser individuelles Lüftungsverhalten eine entscheidende Rolle. Sparen Sie Geld und Energie durch richtiges Lüften und Heizen.
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Wie lange soll man stoßlüften?
Lüften bei vollständig geöffnetem Fenster bezeichnet man als Stoßlüftung. Damit ist ein kompletter Luftaustausch in kurzer Zeit möglich. Dies sollte regelmäßig, also drei- bis viermal täglich für 5 Minuten geschehen. Drehen Sie während des Stoßlüftens die Heizkörperthermostate herunter. Schließen Sie die Türen zwischen unbeheizten und beheizten Räumen.
Was versteht man unter Querlüften?
Mit Querlüftung ist im Grunde der klassische Durchzug gemeint. Öffnen Sie beim Stoßlüften zusätzlich alle Innentüren, um eine Querlüftung zu erzeugen und die Effektivität des Lüftens noch zu erhöhen. Bei der Querlüftung reicht ein mehrfaches Lüften von 2 - 5 Minuten aus, damit Feuchtigkeit, aber wenig Wärme entweichen kann.
Ist Dauerlüften gut?
Beim richtigen Lüften kommt es besonders auf die optimale Dauer an. Das bedeutet aber nicht, dass Dauerlüften empfehlenswert ist. Im Gegenteil: lieber mehrmals kurz und kräftig lüften als Dauerlüftung durch Kippstellung der Fenster, denn dadurch potenziert sich der Wärme- und Energieverlust.
Der erwünschte Luftaustausch dauert beim Kipplüften wesentlich länger als beim Querlüften. Dementsprechend geht auch während des gesamten Lüftungsvorgangs teure Heizenergie verloren.
Warum ist richtiges Lüften und Heizen wichtig?
Ziel ist eine maximale Wohngesundheit mit einem angenehmen Raumklima. Eine Temperatur zwischen 19 und 22 °C wird als angenehm empfunden. Die relative Luftfeuchte sollte 60 % nicht übersteigen. Liegt sie höher, droht die Gefahr gesundheitsschädlicher Schimmelbildung. Mit einem Thermo-Hygrometer kann die Luftfeuchtigkeit in einem Raum gemessen und kontrolliert werden.
Richtiges Lüften und Heizen trägt somit zur Vorbeugung von Schimmel in der Wohnung bei.
Darüber hinaus sollen die Heizkosten in einem vernünftigen Rahmen bleiben. Mit einigen simplen Maßnahmen können Sie Energieverluste deutlich verringern.
Empfohlene Maßnahmen:
- Mehrmals täglich stoßlüften
- Heizanlage prüfen lassen
- Wärmedämmung prüfen lassen
- Raumtemperatur der Nutzung anpassen
- Heizkörper nicht zustellen
- Einbau einer Lüftungsanlage im Neubau
Eine Menge teurer Heizenergie geht durch eine unzureichende Dämmung oder undichte Fenster verloren. Lassen Sie Ihr Gebäude auf eventuelle Schwachstellen überprüfen, damit Ihre Energiekosten so gering wie möglich bleiben.
In einem Neubau können Sie von Anfang an Energie einsparen, wenn Sie neben einer optimalen Wärmedämmung eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung einbauen lassen.
In diesem Artikel:
Richtig lüften für die Gesundheit
Kontrollieren Sie mit einem handelsüblichen Hygrometer regelmäßig die Luftfeuchtigkeit Ihrer Räume. Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, muss gelüftet werden, damit verbrauchte und feuchte Luft nach draußen transportiert wird. So können Sie wieder frische Luft einatmen, effektiv eine Schimmelpilzbildung vermeiden und das damit verbundene Gesundheitsrisiko minimieren.
- Beim Lüften im Sommer sollten Sie bei kalten (Keller)-Räumen Vorsicht walten lassen. Die Luftfeuchtigkeit der Außenluft kann sich schnell an den kalten Wänden niederschlagen. Kellerfenster an warmen, schwülen Sommertagen maximal in den kühlen Morgenstunden öffnen und ansonsten geschlossen halten.
- Ein Neubau braucht gute ein bis zwei Jahre, um vollständig auszutrocknen. In dieser Zeit besteht ein erhöhter Heizbedarf.
- Bei der Planung eines Neubaus sollten Sie über eine kontrollierte Wohnraumlüftung in Form einer Lüftungsanlage nachdenken. Sie hat den Vorteil, bedarfsgerecht für ein optimales Wohnklima zu sorgen und dabei so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen.
- Überprüfen Sie nach einer energetischen Sanierung Ihr eigenes Lüftungsverhalten. Geht keine Wärme mehr unkontrolliert durch Ritzen und Wärmebrücken verloren, muss gezielt und regelmäßig gelüftet werden (manuell oder per Wohnraumlüftung).
Kipplüften
Stoßlüften
Querlüften
So lüften Sie richtig
- Lüften Sie täglich und das mehrmals (3 - 4 mal).
- Lüften Sie immer bei vollständig geöffnetem Fenster (Stoßlüftung). Nur so ist ein kompletter Luftaustausch in kurzer Zeit möglich. Öffnen Sie zusätzlich die Innentüren und lüften Sie quer, um die Effektivität des Lüftens noch zu erhöhen. Bei der Querlüftung reichen 2 bis 5 Minuten aus, damit Feuchtigkeit, aber wenig Wärme entweichen kann.
- Dauerndes Kipplüften führt zum erheblichen Wärme- und Energieverlust. In der Heizperiode am besten ganz auf Kipplüftung verzichten.
- Lüften Sie die Räume je nach Nutzung: Schlafräume morgens nach dem Aufstehen für mind. 5 bis 10 Minuten. In Küche und Bad, wo viel Feuchtigkeit entsteht, sollte direkt im Anschluss gelüftet werden. Bei Räumen ohne Fenster lassen Sie die Ventilatorlüftung lange genug laufen.
- Trocknen Sie Wäsche idealerweise in einem gut gelüfteten Kellerraum oder mit dem Trockner.
- Große Möbelstücke sollten möglichst nur an Innenwänden oder gut gedämmten Außenwänden stehen. Auf einen ausreichenden Abstand zur Wand achten (ca. 5- 10 cm) und auf Lüftungsschlitze am Boden, damit die Luft dahinter gut zirkulieren kann. Eventuell Sockelleisten entfernen.
- Bei der Planung eines Neubaus besteht die Möglichkeit einer kontrollierten Wohnraumlüftung in Form einer Lüftungsanlage. Vorteil ist, bedarfsgerecht für ein optimales Wohnklima zu sorgen und dabei so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen.
- Beim Lüften im Sommer müssen Sie bei kalten Räumen, insbesondere bei Kellern, vorsichtig sein, weil sich die Luftfeuchtigkeit der Außenluft schnell an den kalten Wänden niederschlagen kann. Kellerfenster sollten auch an warmen, schwülen Sommertagen höchstens in den kühlen Morgenstunden kurz geöffnet werden.
So heizen Sie richtig
- Lassen Sie Ihre Heizungsanlage durch einen Fachmann überprüfen - denn nur eine gut gewartete und gut eingestellte Heizungsanlage arbeitet effektiv und spart bares Geld.
- Senken Sie so weit wie möglich Ihre Raumtemperatur. Bei einer Reduzierung der Raumtemperatur um 1° C können bis zu 6 % Heizenergie eingespart werden. Gehen Sie aber nicht unter 16° C, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Sorgen Sie für konstante 20° C, denn tägliches rauf- und runterstellen kostet Energie.
- Halten Sie die Türen zu weniger beheizten Räumen geschlossen. Bei geöffneten Türen strömt warme Luft in das kühlere Zimmer und kondensiert dort: Gefahr von Schimmelbildung.
- Drehen Sie während einer längeren Lüftungsphase die Heizkörperventile ab. So wird viel Heizenergie eingespart. Gute elektronische Thermostatventile können das selbst erkennen und schließen sich automatisch bei einem schnellen Temperaturabfall.
- Senken Sie nachts die Heiztemperatur ab. Elektronische Thermostatventile mit Zeitschaltuhr können das selbstständig. Stellen Sie die Zeitschaltuhr so ein, dass sie während Ihrer Arbeits- und Nachtzeiten die Temperatur senken.
- Achten Sie darauf, dass die Heizkörper nicht durch Vorhänge oder Möbel verdeckt werden. Hier gelten mind. 10 cm Abstand zu Heizkörper und Boden, damit die Luft zirkulieren kann.
- Dämmen Sie Ihren Heizraum und die Rohre. Besonders im Keller oder außerhalb des Hauses (z. B. Heizraum in der Garage) sparen Sie Energie und Kosten.
- Bei der Warmwassererzeugung ist eine Temperatur von mehr als 60° C nicht notwendig. Vermeiden Sie daher, dass Ihr Warmwasser noch weiter erhitzt wird.
- Heizkörper sollten regelmäßig entlüftet und optimal eingestellt werden. Nur dann arbeiten sie effektiv.
- Bei einem Neubau sieht das anders aus. Ein Neubau braucht ca. 1 bis 2 Jahre, um vollständig auszutrocknen. In dieser Zeit besteht ein erhöhter Heizbedarf.
Wodurch steigt die Luftfeuchtigkeit im Wohnraum?
Allein unsere Anwesenheit in einem Raum lässt die Luftfeuchtigkeit deutlich ansteigen. Außerdem verbrauchen wir Sauerstoff und atmen Kohlendioxid aus.
Zudem tragen Tätigkeiten wie kochen, wischen, duschen oder das Öffnen der gerade durchgelaufenen Spülmaschine zum Anstieg der feuchten Luft bei.
Ist Ihnen bewusst, dass in einem durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt täglich bis zu 15 Liter Wasserdampf „entlüftet“ werden müssen?
Je nach Lufttemperatur kann die Luft mehr oder weniger Wasserdampf aufnehmen. Steigt die Luftfeuchtigkeit zu stark an, schlägt sich Kondens- oder Tauwasser an den kältesten Oberflächen des Raumes, wie an Spiegeln, Fensterflächen, Raumecken oder an Flächen mit wenig Luftbewegung (z. B. hinter Schränken) nieder.
Feuchtigkeitsquelle | Menge der Feuchtigkeitsabgabe pro Tag | |
Atmen/schwitzen einer Person | ca. 1,0 - 1,5 Liter | |
Kochen | ca. 0,5 - 1,0 Liter | |
Duschen/baden einer Person | ca. 0,5 - 1,0 Liter | |
Wäschetrockner | ca. 1,0 - 3,0 Liter |
Gefahr von Schimmelbildung
Je nach Lufttemperatur kann die Luft mehr oder weniger Wasserdampft aufnehmen. Steigt die Luftfeuchtigkeit zu stark an oder fällt die Lufttemperatur ab, schlägt sich Kondens- oder Tauwasser an den kältesten Oberflächen des Raumes, z. B. an Spiegeln, Fensterflächen, Raumecken oder an Flächen mit wenig Luftbewegung, z. B. hinter Schränken, nieder.
Laut DIN 4108 „Wärmeschutz im Hochbau“, Teil 2 liegt die kritische Oberflächentemperatur in Bezug auf Schimmelbildung bei 12,6 °C.
Diesen Vorgang kann man auch beobachten, wenn ein Brillenträger im Winter von draußen kommend einen warmen Raum betritt. Die Brille beschlägt, weil die warme Raumluft im Bereich der Brille abgekühlt wird. Da kältere Luft weniger Feuchtigkeit aufnehmen kann, kommt es zu Tauwasser auf den Brillengläsern.
Auch bei Fenstern mit einfacher Verglasung, an denen häufig Wasser kondensierte, war dies früher regelmäßig zu beobachten.
Genauso verhält es sich auch bei kalten Bauteilen. Warme, mit Feuchtigkeit angereicherte Luft trifft auf ein unzureichend gedämmtes Bauteil, kühlt ab und gibt Feuchtigkeit in Form von Tauwasser ab.
Da Schimmelpilze für ihr Wachstum Feuchtigkeit benötigen, gilt es, die Luftfeuchtigkeit im Auge zu behalten und ggfs. durch Lüften zu reduzieren. Die Luftfeuchtigkeit bei einer Raumtemperatur von 20 °C Grad liegt optimaler Weise zwischen 40 % und 50 %.
Wie beugt man Schimmelbildung vor?
Um Schimmelbildung vorzubeugen, sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 45 und max. 60 % liegen. Die Raumtemperatur wird zwischen 19 °C und 22 °C als angenehm empfunden. Kontrollieren Sie mit einem handelsüblichen Hygrometer regelmäßig die Luftfeuchtigkeit Ihrer Räume. Spätestens aber, wenn sich Kondenswasser bemerkbar macht, muss gelüftet werden, damit überschüssige Feuchtigkeit nach draußen transportiert werden kann.
So können Sie effektiv die Schimmelpilzbildung vermeiden und das damit verbundene Gesundheitsrisiko minimieren.